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Türkei - Griechenland

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Nach dem wir das das Motorrad im Cargo-Bereich des Düsseldorfer Flughafens abgegeben hatten, landeten wir am 27.08.04 um 15:15 Uhr pünktlich auf dem Atatürk-Flughafen in Istanbul.
Die Ankunft des Motorrads in Istanbul hatten wir auf den 30.08, also drei Tage später terminiert, weil es uns in Istanbul keinen Vorteil geboten hätte.
So brachten wir also zunächst unser Gepäck ins Hotel Amisos (41.012,28.9782), welches sich in unmittelbarer Nähe der des Topkapi-Palastes sowie der Hagia Sophia befindet. Es war damit ein ausgezeichneter Ausgangspunkt, um alle Sehenswürdikeiten in der Altstadt Istanbuls zu Fuß zu erkunden. Den ersten Abend, wie auch alle folgenden Abende, verbrachten wir in den netten Lokalen unterhalb der Galata Brücke (41.0188,28.9725).

Die Hagia Sophia (41.0082,28.9796) war ursprünglich eine Kirche und wurde nach der Eroberung durch die Osmanen in eine Moschee umgewandelt und vier Minarette hinzugefügt. Im Jahre 1935 wurde das Bauwerk schliesslich auf Anweisung des türkischen Staatagründers Atatürk zum Museum umgestaltet.
Unweit entfernt besuchten wir die Blaue Moschee (41.0057,28.9765) mit ihren sechs Minaretten. Die Mauern und Säulen im Inneren der Moschee sind bis zu einem Drittel ihrer Höhe mit 21.000 Majolika-Fliesen aus dem 16. und 17. Jh. verkleidet, in denen Blau als Farbe in allen seine Nuancen dominiert und dem Bauwerk seinen Namen gegeben haben
  

Istanbul_Hagia Sophia_Blaue Mosche_klein

................................................................Hagia Sophia........................................Blaue Moschee (Sultan-Ahmed-Moschee)
 

Gegenüber der Hagia Sophia befindet sich in einem unscheinbaren Gebäude der Eingang zur sehenswerten Yerebatan Zisterne (41.0086,28.9784). Sie wurde von Kaiser Konstantin im 4. Jhd. zwecks der Trinkwasserversorgung gebaut. Die außerordentliche Zisterne mit ihrem Ausmaß von 140 m x 70 m beinhaltet 80 000 m3 Wasser. 12 Säulenreihen mit je 28, 8 Meter hohen korintischen Saeulen, tragen die Ziegelbogen der Decke.
Vereinzelt sind Fische zu sehen, früher dienten diese Artgenossen dazu, durch ihr Ableben die Beobachter zu informierten, dass mit dem Wasser etwas nicht in Ordnung ist.  Im hinteren Bereich stehen zwei dieser Säulen auf  Medusenköpfen die beim Bau der Zisterne wiederverwendet wurden. Sie wurden erst 1985 entdeckt als der Grund der Zisterne von einer dicken Schlammschicht der Jahrhunderte befreit wurde.

Istanbul_Yerebatan_klein

......................................................................Yerebatan Zisterne
 

Der Topkapi-Palast (41.0132,28.9839) befindet sich von Parkanlagen umgeben, in herrlicher Lage über dem Marmara-Meer und dem Goldenen Horn auf einem der sieben Hügel Istanbuls.
In den Schatzkammern sind zahlreichen prunkvoll verzierte  Sultansthrone sowie ein riesiger Diamant zu bewundern. Neben vielen anderen mit Edelsteinen besetzten Dolchen, befindet sich dort auch der Dolch, der durch den gleichnamigen Krininalfilmklassiger „Topkapi“ aus den 60er mit Peter Ustinov Berühmtheit erlangte.
Im Reliquienhaus des 4. Hofes werden Mantel, Schwert, Siegel, Barthaare und ein Fußabdruck des Propheten Mohammed aufbewahrt. Ein Vorleser singt permanent Suren aus dem Koran dazu. Von Moses, der sowohl in der Bibel als auch im Koran eine wichtige Rolle spielt, findet sich dort ein Wanderstab, sowie ein Türelement aus der Großen Moschee von Mekka.
Auf den Besuch des Harems verzichteten wir, da hierfür weitere 10 Euro pro Person, für die bereits 20 entrichteten Euro, fällig gewesen wären.

Istanbul_Topkapi_Palace_klein

..............................................................................Topkapi Palast


Nach so viel Kultur wollten wir die Seele etwas baumeln lassen. Dafür ist der große Basar bestens geeignet. Er liegt ebenfalls mitten in der Altstadt von Istanbul und gilt als größter überdachter Basar der Welt. Von dort etwas bergab erreichten wir später den Kleinen Basar, einen Gewürz- und Blumenmarkt.
Vom 60 m hohen Galata Turm (41.0257,28.9741), der im Jahre 1348 als Wachtturm entstand, genossen wir die Aussicht über Istanbul. 1609 diente der Turm Hezarfen Ahmet Çelebi dazu, mit angeschnallten Flügeln, die er selber entworfenen hatte, seinen legendären Flug über den Bosporus zu vollbringen. Er erhob sich somit lange vor den Gebrüdern Wright als erster Mensch in die Lüfte.

Ursprünglich hatten wir geplant, das Motorrad am 30.08 am Flughafen abzuholen. Es stellte sich jedoch heraus, dass der 30.08 in der Türkei ein Nationalfeiertag (Siegestag) ist, und eine Abholung des Motorrades daher erst am 31.08 möglich war. So verbrachten wir einen zusätzlichen Tag in Istanbul und fanden uns am nächsten Tag um 9 Uhr erneut am Flughafen ein. Das Motorrad war zwar schnell gefunden, bis aber alle Formalitäten erledigt waren, mussten wir zahlreiche Stempel und Unterschriften in unterschiedlichen Gebäuden entgegennehmen, so dass wir Istanbul erst 5 Stunden später Richtung Osten verlassen konnten.
Nach 580 km und Einbruch der Dunkelheit, übernachteten wir in einem an der Hauptstrasse gelegene Motel in der Nähe von Osmancik.


Am nächsten Tag erreichten wir Trabzon. Wir bezogen für zwei Nächte Quartier bei türkischen Freunden aus Deutschland, die gerade ihren Urlaub in ihrer Heimatstadt Trabzon verbrachten. Wir besuchten die dortige Hagia Sophia sowie die Atatürk-Residenz und das in etwa 50km Entfernung liegende Bergkloster Sumela.

Trabzon_Hagia_Sophia_klein

....................................................................Hagia Sophia, Trabzon

Sumela_klein

.........................................Sumela Kloster.......................................................Seldschukische Brücke zwischen Trabzon-Kars



Nachdem wir Trabzon verlassen hatten, erreichten über Erzurum nach 560km den an der armenischen Grenze liegenden Ort Kars. Am nächsten Tag besuchten wir die in 40 km Entfernung gelegene Ruinenstadt Ani, die ehemalige Hauptstadt Armeniens.

Ani_1_klein

....Erlöser-Kirche (40.507,43.5767) ..............Sankt-Gregorius-Kirche (40.5059,43.5787)......Blick aus der Moschee nach Armenien

Ani_2_klein

.............Menuçehr-Moschee (40.5053,43.5703).............................Kathedrale mit Armenischen Grenzturm im Hintergrund



Um für unser Weiterfahrt Richtung Süden nicht einen Umweg zurück über Kars fahren zu müssen, verlassen wir Ani auf einer nicht asphaltierten Piste und gelangen so bei Digor wieder auf die Hauptstrasse Richtung Dogubayazit.

Mount_Ararat_klein

Je näher wir dem Berg Arrarat  kamen, wo der Legende nach Noahs Arche gestrandet sein soll , desto mehr verhüllte sich sein Gipfel in Wolken (39.6125,44.0493)

Nach 180km erreichten wir Dogubayazit an der Grenze zum Iran. Wir bezogen ein Zimmer im örtlichen Hotel Ortadogu und besichtigten anschliessend den nahegelegenen Ishak-Pasa-Palast.

Ishak Pasa Palace_klein

.............................................................................Ishak-Pasa-Palast



Auf unserem Weg zum Tagesziel Van See, besuchten wir  die urartäische Burg Cavustepe. Neben den Grundmauern und Keilschriftplatten gibt es aber nicht viel zu sehen.

Cavustepe_klein

.............................................................................Cavustepe (38.3529,43.461)

Akdamar Island_klein

Am Van See machten wir einen Halt um die die “Kirche zum Heiligen Kreuz” auf der Insel Akdamar zu besuchen. Die Aussenwände der Kirche sind mit zahlreichen Reliefs verziert, die viele bekannte biblische Geschichten darstellen,Kleine Boote setzen häufig zur Insel über.

Anschliessend fuhren wir noch bis nach Bitlis. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltete sich schwierig und wir endeten in einer totalen Bruchbude, aber wir waren zu müde um noch weiter zu fahren.

.....................Kirche zum Heiligen Kreuz (38.3414,43.0351)



Am nächsten Tag erreichen wir das Grab des Zeynel Bey. Wir überqueren den Tigris und schauen uns kurz in Hasankeyfs geschichtsträchtiger Vergangenheit um.
Falls das geplante Staudammprojekt Realität werden sollte, wird Hasankeyf (37.7143,41.4132) in den Fluten des Tigris verschwinden.

Hasankeyf_Zynel_Bey_klein

....Zeynel Bey (37.7169,41.4092)..............................Tigris bei Hasankeyf mit den Überresten der alten Brücke