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Mongolei - Sibirien - Seidenstrasse 2016

 Teil 1:

Mongolei, Russland, Kasachstan

 

(Vom 31.07.16 bis 17.09.15)

 

 

Karte_6-1

 

Wo war ich an welchem Tag (GPS-Tracking alle 10 Minuten)

 

Der Abflug am 31.07 in Frankfurt erfolgte um 15:30 mit einstündiger Verspätung, ca. acht Flugstunden später gegen 6:30 Uhr betrat ich mongolischen Boden. Der bestellte Taxifahrer lieferte mich gegen 7 Uhr am Hotel ab und nach einer kleinen Verschnaufpause machte ich mich zu Fuss auf den Weg der nahegelegenen Spedition MonEx, wo ich wie vereinbart , um kurz nach 9 wegen der Entgegennahme des Motorrads  Deutschland aus gesendeten Motorrads vorstellig wurde.

Nach einer halben Stunde Wartezeit traf der zuständige Mitarbeiter ein, das Carnet de Passage und der Fahrzeugschein wurden mir einfach in die Hand gedrückt und ich wurde an den etwa in 2 Kilometern Entfernung befindlichen Containerplatz chauffiert, wo ich mein Motorrad unbeschadet in einem der Container vorfand.

Der Einbau des demontierten Vorderrads gestaltet sich einfacher als erwartet, da mir ein hilfsbereiter Mongole mit einem Gabelstabler und einem Seil das Motorrad vorne im Lenkerbereich anhob, wodurch ich das Motorrad einfach auf den Hauptständer stellen konnte und die Montage des Vorderrads, wie auch aller anderen demontierten Teile, problemlos bewerkstelligen konnte.

Gegen 12 Uhr fuhr ich dann mit dem dem Motorrad in die Tiefgarage der Unterkunft ein.

Nach dem ich über den Chef der Unterkunft herausbekommen hatte, wo ich Haftpflichtversicherung für das Motorrad erhalten könnte, machte ich mich dorthin auf den weg, wodurch ich eine halbe Stunde später, nach wenigen Minuten Bearbeitung für knapp 6 Euro im Besitz einer mongolischen Haftpflichtversicherung mit einmonatiger Gültigkeit war.

Da sich die Versicherungsagentur auf halben Weg zum Winterpalast des Bogd Khan befand, machte ich mich anschliessend direkt auf den Weg dort hin. 

 

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Winterpalast des Bogd Khan in Ulan Bator

 

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Winterpalast des Bogd Khan in Ulan Bator

 

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Winterpalast des Bogd Khan in Ulan Bator

 

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Winterpalast des Bogd Khan in Ulan Bator

 

Auf dem Rückweg vom Palast des Bogd Khan kam ich zufällig noch am örtlichen Eisenbahnmuseum vorbei, ich verzichtete aber auf einen Besuch, weil ich voraussichtlich das interessantere Eisenbahnmuseum in Nowosibirsk (RU) plane zu besichtigen.

Am Ende des heutigen Tags statte ich dem Parlamentsgebäudes noch einen Besuch ab.

 

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.....................Eisenbahnmuseum ..........................................................................Parlamentsgebäude

 

02.08.06

Besuch des Pethub Klosters in Ulan Bator. Es wurde von Kushok Bakula Rinpoche, der als 19. Inkarnation des Bakula galt und ehemaligen Botschaft Indiens in der Mongolei war, gestiftet.

Das Kloster wird hauptsächlich für die Schulung der buddhistischen Glaubenslehre benutzt, wohl aus diesem Grund befanden sich in den Mönchskutten auch Knaben, die sicherlich noch nicht das 6. Lebensjahr vollendet hatten.

 

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...Pethub Kloster

 

Anschliessend Besuch des Gandan-Klosters, welches das bedeutendste Kloster in Ulan Bator darstellt. im Innern des Migjid Janraisig Tempels befindet sich eine 26.5 m hohe Statue der Göttin Janraisig (Sanskrit: Avalokiteshvara). Sie gilt weltweit als die höchste die höchste Statue im Innenbereich.

 

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....Gandan Kloster, Migjid Janraisig Tempel mit Statue der Göttin Janraisig

 

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....Um die Statueder Göttin Janraisig herum sind dutzende von Gebetsmühlen und hunderte von kleinen Figuren angeordnet.

 

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...Gandan Kloster, Migjid Janraisig Tempel, Aussenansicht

 

03.08.16 Fahrt in den Mongolischen Nationalpark Terelj östlich von der Hauptstadt Ulan Bator

Tachostand: 46474 km, Tagetappe: 141 km

 

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........Bain Tsokto Steinstelen aus dem 8 jh. mit türkische Inschriften und werden als Ursprung der Türken betrachtet.

 

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.....Dschingis Khan Reiterstandbild aus gegossenen Edelstahl-Einzelteilen zusammengeschweisst

 

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...Die Aussicht aus der Besucherplattform im Pferdeschädel ...

 

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Keine Müllkippe am Wegesrand, sondern eine von unzähligen Kultstätten der Anhänger der Schamanismus (Ursprung: Baikalsee)

 

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......................Schildkrötenfelsen..................................................................................”Griechischer”(?) Felsen

 

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Beschwerlicher Aufstieg zum Aryapala Tempel in schöner Lage und am Wegesrand Lebensweisheiten Buddhas zur Aufmunterung ...

 

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............................................................................ . . oder nachdenklich machen  . . .

 

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....................................Auf dem Gipfel im Tempel angekommen gab es “als Belohnung” zahlreiche farbenfrohe Fotomotive

 

04.08.16 Fahrt Richtung Norden, Übernachtung in Darkhan

Tachostand: 46770 km, Tagesetappe: 295 km

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Das mongolisches Bier zum heutigen  Abendessen war schmackhaft.

Beim anschließenden Blick auf das Flaschenetikett viel das Gütesiegel mit Hammer, Zirkel und Ehrenkranz auf. Vergrößert mit der Handyoptik kam noch der deutsche Wortlaut “hervorragende Qualität” zum Vorschein.

So hat den Genossen aus der ehemaligen DDR dieser Gerstensaft offenbar auch schon gemundet.

Den deutschen Staat mit Hammer, Zirkel und Ehrenkranz gibt es zwar schon lange nicht mehr, aber auf mongolischen Bierflaschenetiketten lebt er weiter ...

 

 

 

 

 

 

 

 

05.08.16 Abstecher ins östlich gelegene Kloster Amarbayasgalant. Es stellt eines der drei wichtigsten buddhistischen Kultstätten  in der Mongolei dar. Die ersten 100 km der Strasse dort hin waren asphaltiert und erlaubten ein rasches Vorankommen. Die letzen 35 km waren dagegen offroad und die Piste ähnelte streckenweise einem Panzerübungsplatz inklusive dem entsprechenden Rodeo-Feeling auf dem Motorrad. Mir war von vorn herein klar, dass der Besuch dieses Klosters nur möglich wäre, wenn es zuvor nicht geregnet hätte, da Regen den schweren Erdboden in eine schmierseifenähnliche Untergrund verwandelt hätte, der für meine Reifen ungeeignet gewesen wäre. Ich hatte aber Glück, die Piste war trocken und so machte es richtig Spass ...

 

Weil die Anreise für Touristenbusse zum Kloster über die Piste gegenwärtig unmöglich ist, hatte ich das Kloster quasi für mich alleine. Dies wird sich aber bald ändern, da die Erdarbeiten für eine asphaltierte Trasse bereits begonnen haben.

Die Übernachtung erfolgte wieder im Hotel in Darkhan.

 

Tachostand: 47045 km, Tagesetappe: 275 km

 

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..Welche der parallelen Pisten ist wohl am besten befahrbar ?...

 

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Kloster Amarbayasgalant, Aussenbereich

 

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Kloster Amarbayasgalant, Innenbereich

 

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Kloster Amarbayasgalant, Innenbereich

 

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Kloster Amarbayasgalant, auf dem Berg hinter dem Kloster

 

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Kloster Amarbayasgalant, Rückseite, vom Berg aus betrachtet

 

06.08.16 Weiterfahrt nach Ulan-Ude (RU). Der Grenzformalitäten dauerten ca. 2,5 Std. Der Hauptgrund dafür lag darin, dass der mongolische Zoll mit der Motorradabfertigung über ein Carnet de Passage ungeübt war. Auf der russischen Seite verlief die Abfertigung normal und die Grenzer gaben beim Ausfüllen der Formulare Unterstützung. Nun im Reich Putins angekommen . . .

 

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Pause am buddhistischen Palast der Göttin Weiße Tara südlich von Ulan Ude (RU)

 

Am späten Nachmittag war Ulan Ude dann erreicht.

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Das Lenindenkmal, mit einer Gesichtshöhe von 7,70 Metern und etwa 42 Tonnen Gewicht ist die größte Porträtbüste der Welt

 

Beim Einchecken im Hotel an der Rezeption, lernte ich zufällig Adelbert (Albert) kennen. Er ist 76-jährig, fährt das gleiche Motorradmodell wie ich und war von München nach Ulan-Ude unterwegs. Wir verabredeten uns später in der Lobbybar unseres Hotels zum Plaudern.

Zuvor aß ich noch eine Kleinigkeit und ging in einem irischen Pub vorbei. Dort verstand die Mitarbeiterin hinter dem Zapfhahn wie üblich kein Wort englisch. Ein junges Kerlchen, der für den Gertränketransport an die Tische zuständig war, bot sich aber als Übersetzer an. Wie sich rasch herausstellte, konnte er wesentlich besser deutsch als englisch und freute sich, seine Deutschkenntnisse bei mir anwenden zu können, da er ein Politikstudium in Deutschland anstrebt.

Mit der deutschen Sprache sollte ich aber noch einige Male in Sibirien unverhofft konfrontiert werden . . .

 

Tachostand: 47400 km, Tagesetappe: 355 km

 

 

07.08.16 Listwjanka am Baikalsee.

Die Fernstrasse zwischen Ulan Ude und Listwjanka war größtenteils in gutem Zustand, was ein schnelles Vorankommen gewährleistete.

 

Tachostand: 47920 km, Tagesetappe: 520 km

 

 

08.08.16 Erkundung der Gegend bei Listwjanka am Baikalsee.

Die Überquerung der am Baikalsee entspringende Angra von Listwjanka nach Port Baikal mit der Fähre.

In der Vergangenheit war Port Baikal  direkt an der transsibirischen Eisenbahnroute gelegen. Durch das Aufstauen der Angara bei Irkutsk, versanken aber ein Teil die Gleise im Wasser des Baikalsees, so dass eine neue Trasse durch die Berge gebaut werden musste.

Die nun als  Stichstrecke geführte Route, mit ihren zahlreichen Tunnels, wird heute nur noch beschränkt auf 30km Fahrgeswindigkeit, überwiegend für den Tourismus bis Port Baikal betrieben.

Weil die Fähre erst 4 Std. später wieder zurück nach Listwjanka fahren sollte, erkundete ich die Gegend um Port Baikal.

 

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Listwjanka am Baikalsee

 

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Fähre von Listwjanka hinüber nach Port Baikal (Endstation d. alten Baikalbahn)....................Verrottende Schiffe in Port Baikal

 

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Nach dem Prellbock in Port Baikal sind die Schienen der alten Baikalbahn abgebaut...

 

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Blick auf den Baikalsee...................................................Schmetterlingsrast auf der Schiene der alten Baikalbahn..

 

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Insekten entlang des Wandersweg an der alten Baikalbahn

 

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Abendlicher Blick von einem Aussichtspunkt oberhalb von Listwjanka hinab auf den Baikalsee und den Ursprug der Angara

 

09.08.16 Irkutsk.

Tachostand: 48015 km, Tagesetappe: 95 km

 

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.........................Kapelle “Unserer lieben Frau von Kazan”...............................................Polnische römisch-katholische Kirche

 

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Erscheinungskathedrale in Irkutsk

 

 

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Erlöserkirche in Irkutsk

 

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.. . . Und noch immer grüsst Lenin in der Parkanlage

 

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Das Wahrzeichen Irkutsks - Steppentiger mit Zobel am Eingang zum ”130stes Viertel” (auf alt getrimmtes Vergnügungsviertel)

 

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”130stes Viertel”

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...................Moskauer Tor am Ufer der Angara........................Die originalen sibirischen Holzhäuser sieht man in Irkutsk  nur noch selten . . .

 

10.08.16 Fahrt Richtung Norden, Zwischenübernachtung in Tulun.

Tachostand: 48422 km, Tagesetappe: 407 km

 

Strassen oftmals neu oder in annehmbarem Zustand, jedoch wegen Regen bei 12°C ungemütlich.

 

In der Unterkunft hier in der Mitte vom Nirgendwo traf ich zufällig den Neuseeländer Greg, der als Guide schon seit Jahren private Rally Touren von London mit dem Ziel nach Wladiwostok (auch “Route of Bones”) oder Shanghai organisiert und auf ein interessantes Netzwerk zurückgreifen kann, daß für zukünftige Reiseplanungen meinerseits vielleicht nützlich sein könnten . . .

 

11.08.16 Fahrt Richtung Westen, am späten Nachmittag Ankunft in Krasnoyarsk.

Strassen oftmals neu oder in annehmbarem Zustand, jedoch 90% der Strecke im Regen zurückgelegt.

Tachostand: 49075 km, Tagesetappe: 653 km

 

12.08.16 Besuch des nahe bei Krasnoyark gelegenen Stolbi Nationalpark. Um die Felsformationen, ähnlich denen des Elbsandsteingebirges, zu erreichen war ein 12 km langer Fußmarsch erforderlich. ( 6 km hin und 6 km wieder zurück ...)

 

Tachostand: 49112 km, Tagesetappe: 37 km

 

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Im Nationalpark gab es auch einige Nagetiere zu sehen:

 

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Nahrung greifen, fressen und dann umschauen . . .

 

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Kathedrale der heiligen Jungfrau und zum Tagesausklang gegrillter Lachs m. Blick auf den Jenissei, ein grosser Strom Sibiriens

 

13.08.16 Um 9:30 Abfahrt nach Novosibirsk bei bestem Motorradwetter. Ich war mir zuvor unsicher, ob die ca 800 km Landstraße in einer Etappe zu schaffen sind, aber nach 9 Stunden guter Straße und gefühlten 1000 Überholvorgängen erreichte ich Novosibirsk, die “Hauptstadt Sibiriens”.

Für die nächsten zwei Übernachtungen steuerte ich das Hotel Azimut Sibir an, ein Hotelbunker aus der Sowjetära, im Innenbereich mit gewissem Face-Lifting.

Aus dem Hotelzimmer ist der nahegelegene Ob zu sehen, ein weiterer der 3 großen Ströme Sibiriens.

 

Tachostand: 49892 km, Tagesetappe: 780 km

 

14.0816 Besichtigung Novosibirsks

Es gab nicht viel zu sehen hier, ein paar Schnappschüsse machte ich dennoch . . .

Aufgefallen war mir übrigens, dass ich jeweils in jeder der russischen Metropolen Irkutsk, Krasnojask und Novosibisk durch meine Fahrt Richtung Westen in eine andere Zeitzone geriet und die Uhr in allen drei Orten um eine Stunde vorstellen musste.

Im Novosibisk traf ich mich noch einmal mit Adelbert, den Biker aus Deutschland, den ich bereits in Irkustk kennenlernte, bei einem Abendessen hatten wir nette Gespräche. Es gesellte sich auch noch ein Russe hinzu, der mit seinen bescheidenen englisch Kenntnissen zwar schwer zu verstehen war, uns aber permanent zum Wodka trinken einlud, bis wir in ein anderes Lokal flüchteten.

Adelberts Weg geht nun nach Westen in den Ural und ich fahre weiter Richtung Süden nach Kasachstan . . .

 

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Blick auf einen weiteren gewaltigen Strom Sibiriens, der durch Novosibirsk fliesst, den Ob

 

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Die St. Nikolas Kapelle im  Stadtzentrum, so wie das riesige Bahnhofsgebäude Novoibirsks an der transsibirischen Eisenbahn auf halbem Weg zwischen Moskau und Wladiwostok gelegen.

 

15.08.16 Fahrt Richtung kasachische Grenze, Zwischenübernachtung in Barnaul.

Tachostand: 50124 km, Tagesetappe: 232 km

Südlich von Novosibirsk wollte ich zuerst das dortige Eisenbahnmuseum besuchen, leider ist es Montags geschlossen, so dass ich lediglich Bilder durch das das geschlossene Eingangstor schießen konnte ...

 

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Anschliessend ging es weiter nach Barnaul zu der dortigen Biker-Bar, - eine Pflichtdestination für jeden Motorradfahrer der auf dem Weg nach Asien ist, oder von dort kommt.

Ich traf dort eine junges tschechisches Pärchen, das sich mit Motorrädern auf einer 2-Jahresreise um die Welt befand und einen jungen Südkoreaner, der mit einem 100 ccm Roller auf dem Weg nach Europa war.

 

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Von außen ...

 

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... und von innen.........................................Die Wände sind mit den persönlichen Aufklebern vieler Reisender der Vergangenheit  verziert.

 

16.08.16 Semey , Kasachstan.

Tachostand: 50575 km, Tagesetappe: 451 km

 

Die Grenzüberquerung von Russland nach Kasachstan verlief völlig entspannt und war nach etwa 30 Minuten erledigt.

In Semey verbrachte der russische Schriftsteller Dostojevski einige Jahre in Verbannung.

 

Im Hotel Semey wurden in der Abenddämmerung wegen Diebstahlgefahr sogar die vor dem Haus aufgestellten Blumenkästen wieder ins Gebäude geschleppt. Ich hoffe also, dass mein Motorrad morgen früh noch auf dem Hotelparkplatz stehen wird.

 

Besonders erfreulich war heute der Erhalt der Einladung aus Turkmenistan per Email, welche mich dazu berechtigt, dort an der Grenze ein 5-Tage-Transitvisum zu erhalten.

Erst gestern hatte mir das zufällig in Barnaul getroffene tschechische Biker-Pärchen beiläufig berichtet, dass sie zahlreiche Personen auf ihrer Reise angetroffen hatten, denen das Visum bzw. die Einladung für Turkmenistan verweigert wurde. -Wäre es mir genauso ergangen, hätte dies schwerwiegende Folgen für den weiteren Reiseablauf gehabt, aber ein bisschen Glück gehört eben auch dazu

 

Der Liter Benzin ist in  Kasachstan noch etwas günstiger als in Russland  und liegt hier bei etwa bei 0,35 EUR. Das 0.5-er Gute-Nacht-Bier im Hotel schlägt mit 0,80 EUR zu Buche.

 

17.08.16 Ajagös

Tachostand: 50930 km, Tagesetappe: 355 km

Der der Strassenzustand am Beginn dieser Etappe war ausgezeichnet, mutierte dann aber den grössten Teil der Strecke in eine endlose Holperpiste.

Die Übernachtung erfolgte in Ajagös, im kasachischen Nirgenwo, an der Schnellzugverbindung Bischkek-Novosibirsk gelegen.

Unterkunft fand ich im dortigen Bahnhofshotel. Leider waren die Luxuszimmer, welche Dusche & WC enthielten schon ausverkauft, deshalb musste ich mit einem Standardzimmer für 5  EUR pro Nacht vorlieb nehmen, welches auch die Benutzung der rustikalen Gemeinschatssanitäranlagen auf dem Gang beinhaltete.

 

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Der neben dem Hotel befindliche Bahnhof von Ajagös mit Museumslok

 

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Abfahrt des Schnellzugs Bishkek - Novosibirsk. Auf dem Bahnsteig “Babuschkas” die den Fahrgästen auf ihren Handwagen Reisebedarf feil bieten

 

Beim abendlichen Geplauder mit dem Hotelbesitzer, diente sein 13-jähriger Sohn als Dolmetscher, da er sich schon recht ordentlich auf englisch ausdrücken konnte. Der Knabe erwähnte nebenbei, dass er seit einem Jahr eine weiterführende Schule im 350 km entfernten Semey besucht und seine Eltern nur alle zwei Monate mit dem Zug besuchen kann.

 

18.08.16 Taldyqorghan

Tachostand: 51451 km, Tagesetappe: 521 km

Das war bisher die härteste Etappe der Reise. Ständig wechselnder Strassenzustand zwischen “schlechte Strasse” bis “sehr schlechte Strasse”. Wie aus dem Nichts tauchten plötzlich Nester von Schlaglöchern  auf, manche so tief, dass das halbe Vorderrad darin verschwinden könnte. Es war oft nur schwerlich möglich eine asphaltierte Linie um diese Krater zu finden. -Naja, aber wer tischebene Autobahnen sucht bleibt wohl eh besser zu Hause ...

 

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Endlose Km durch die kasachische Steppe, die einzige Abwechslung ein kleiner Salzsee . . .

 

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. . . Oder verlassene Fahrzeuge am Straßenrand, hier ein ausgebrannter Bus

 

Nach 8.5 Stunden war das Martyrium für Ross und Reiter beendet. Ich steuerte das Grand Ai Ser Hotel an. Offenbar das komfortabelste Hotel der Stadt. Mit 24 EUR für die Übernachtung mit Frühstück musste ich “etwas tiefer” in die Tasche greifen.

 

19.08.16 Almaty

Tachostand: 51714 km, Tagesetappe: 263 km

Die Strecke Taldyqorghan - Almaty ist größtenteils mit einer Autobahn vergleichbar und war rasch abgespult.

 

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Nach dem ich mich im Hotel Otrar einquartiert hatte, besuchte ich die Endress & Hauser Vertriebsniederlassung in Almaty, um dort rasch “hallo” zu sagen. Am Abend ging es mit einem Mitarbeiter von dort in ein nettes georgisches Speiselokal in Almaty.

 

20.08.16 Almaty

Motorradfreier Tag.

Netter Abend mit dem Niederlassungsleiter Endress & Hauser Almaty und Ehefrau in einem irischen Pub.

 

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Christi-Himmelfahrts-Kathedrale in Amaty, komplett aus Holz gefertigt u. 1907 fertiggestellt. Es ist das zweitgrößte hölzerne Bauwerk der Welt.

 

21.08.16 Fahrt zum kasachstan/kirgisischen Grenzübergang Kegen (war bei 2012-Reise noch geschlossen)

 

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Aussergewöhnliche Felsformationen auf dem Weg zur Grenze

 

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Da fehlte nicht viel, dann hätte mich die auskragende Heuladung des Gegenverkehrs gestreift . . .

 

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Pferde teilen sich die Schotterpiste mit mir . . .

 

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An der kasachisch / kirgisischen Grenze angekomm

 

Die Grenzüberquerung verlief zügig, in einer halben Stunde waren, Aus- und Einreise erledigt. Der kirgisische Grenzer nahm mein Gepäck sehr genau unter die Lupe und fand in meinem Tankrucksack Fächer, die ich bis jetzt noch nie entdeckt hatte.

Unmittelbar nach der Einreise in Kirgisien erfolgte dort erst einmal ein kurzer Regenschauer zur Begrüssung.